Leistungen und Fachbereiche
Grundsätzliches
Klientenzentrierter Ansatz
Basierend auf einer ganzheitlichen Sicht ist die Therapie individuell auf Sie und Ihr Umfeld zugeschnitten. Sie werden in die Behandlung, als auch in Entscheidungen von Anfang an aktiv mit eingebunden. Dies bedeutet, dass Sie mit der Therapeutin als Partner zusammen arbeiten um Ihre Bedürfnisse festzustellen, um Ziele und Behandlungsmöglichkeiten festzulegen und um die gesteckten Ziele gemeinsam zu verfolgen und zu erreichen.
Hierfür ist es nötig, dass wir Sie über die in Frage kommenden Therapieformen informieren, Sie sich mit der Therapeutin besprechen um Ziele und Herangehensweise immer wieder neu miteinander abzustimmen. Es ist oft hilfreich, wenn ein Angehöriger zeitweise an der Behandlung teilnimmt, um sie zu Hause besser unterstützen zu können, Therapieinhalte zu üben, oder in den Alltag umzusetzen. Ob und in welcher Form ein Familienmitglied oder Freund an der Therapie teilnimmt, liegt in Ihrer eigenen Entscheidung.
Befundung, Aufnahme und Ablauf
Jede ergotherapeutische Behandlung in der ergopraxis.marx umfasst:
- Ergotherapeutische Befundung
- Aufstellung eines individuellen Behandlungsplans
- Durchführung der ergotherapeutischen Maßnahmen
- Regelmäßige Überprüfung des Behandlungsergebnisses
Bei Bedarf und/oder Interesse an einer Beratung von Ihnen und Ihren Angehörigen während der Therapie, zum Beispiel zu folgenden Themen:
- Hilfsmittel
- Umfeldanpassung
- Integrationsmöglichkeiten
Dabei werden folgende Fragestellungen und eventuelle Ergänzungen zu den ärztlichen Angaben auf der Verordnung erfasst, überprüft und in Bezug zur Ergotherapie gebracht:
- allgemeine Anamnese mit Erfassung der Begleiterkrankungen, Medikation
- Biographie
- Motorik und Sensorik
- Aktivitäten des täglichen Lebens
- Hirnleistungen mit Sinneswahrnehmung, kognitive Leistungen, Wahrnehmungsverarbeitung
- Sprache und Kommunikationsmöglichkeiten
- Stressbewältigung
In der Regel empfiehlt und verschreibt Ihr Arzt die Ergotherapie. Selbstverständlich können auch Sie die Initiative ergreifen und Ihren Arzt fragen!
- Diagnose des Arztes
- Zusage des Arztes zur Ergotherapie
- Terminvereinbarung mit uns
- Erhalt eines ergotherapeutischen Rezeptes durch den Arzt
- Regelmäßige Therapie in unserer Praxis und Integration in das häusliche Umfeld
Angehörigenarbeit und Arbeit im interdisziplinären Team
Für uns ist es besonders wichtig, Ihre Angehörigen (Eltern, Ehepartner, Kinder, ... ) und andere Therapeuten und Personen aus dem interdisziplinären Behandlungsteam (Erzieher, Lehrer, Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen, ...) mit in die Behandlung einzubeziehen. Einerseits gibt uns der Autausch ein ganzheitliches Bild von Ihnen und die Behandlungsbedüfnisse lassen sich besser abstimmen und individueller für Sie planen. Andererseits ermöglicht das Einbeziehen der Angehörigen ein besseres Verständis für den Alltag und bietet zusätzliche Unterstützungs- und Trainingsmöglichkeiten für Sie.
Fachbereiche
Pädiatrie (Kinderheilkunde)
Behandlung von Säuglingen und Kindern
Ergotherapie wendet sich an Kinder vom Säuglings- bis ins Jugendlichenalter, wenn ihre Entwicklung verzögert ist, sie in ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Behinderung bedroht und betroffen sind. Die Ursachen hierfür sind z. B. angeborene oder früherworbene Störungen des Bewegungsablaufs infolge von Hirnschädigungen oder Entwicklungsstörungen, Sinnesbehinderungen, Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung, Störungen in der Sozialentwicklung und Kommunikationsfähigkeit sowie psychische Erkrankungen und geistige Behinderungen.
Wir haben die längste Erfahrung in der Region in Entwicklungsförderung und Elternbegleitung!
Ergotherapie unter anderem bei:
- Entwicklungsverzögerungen
- Wahrnehmungsstörungen
- motorische Auffälligkeiten
- Auffälligkeiten im Sozialverhalten
- Konzentrationsschwächen
- ADS/ADHS
- Schulproblemen, wie z. B. beim Lesen, Schreiben und Rechnen
- visuelle und auditive Wahrnehmungsprobleme
Die Behandlung erfolgt je nach Indikation in der Einzel- oder Gruppensituation. Unter Umständen ist auch eine Behandlung im Hausbesuch erforderlich und sinnvoll.
Unsere Philosophie:
Eltern als Experten für Ihr Kind!
Wir als Experten für Beobachtung, Analyse und Ideenreichtum!
Die Wissenschaft als Experten für Effektivität!
Wir nutzen in unserer Praxis somit optimal die gesamten vorhandenen Ressourcen, um
- kranke Kinder effektiv zu therapieren,
- förderbedürftige Kinder wirksam zu fördern und
- die Eltern-Kind-Interaktion zu stärken.
Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir Therapieziele und steuern, ausgehend davon, den Behandlungsprozess. Immer wieder sind Sie als Experte für Ihr Kind gefragt.
Werden Eltern in die Therapie mit einbezogen?
Bei der Arbeit mit Kindern steht der familienzentrierte Ansatz bei uns im Vordergrund. Wir möchten Sie als Eltern miteinbeziehen in die Therapie, sodass Sie das Verhalten Ihres Kindes besser verstehen lernen und wir zusammen überlegen können, wie Sie zusammen mit Ihrem Kind Ansätze der Ergotherapie auch zuhause, abgestimmt auf Ihre persönliche Familiensituation, umsetzen können.
Handtherapie und Schienen (Chirurgie)
Chirurgie bedeutet in der Ergotherapie die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Die häufigsten Erkrankungen sind:
- Arthrose/Rheumatische Erkrankungen
- Frakturen
- Karpaltunnelsyndrom
- Dupuytrensche Kontraktur
- Verletzungen und Entzündungen von Muskeln, Sehnen, Kapseln und Nerven
- Amputationen
- Verbrennungen
- schnellender Finger
Durch diese Verletzungen und Erkrankungen sowie nach Operationen ist häufig die Beweglichkeit gemindert. Zudem sind Feinmotorik, Grobmotorik, Muskelkraft, Koordination und Sensibilität eingeschränkt. Um dies optimal behandeln und verbessern zu können, wird eine Einzeltherapie durchgeführt. Dabei ist das oberste Ziel, die Selbständigkeit in allen Lebensbereichen zu erlangen bzw. zu erhalten.
In den einzelnen Therapien werden Übungen zur Förderung der oben genannten Defizite und zur Verbesserung von Ausdauer und Belastbarkeit sowie Prothesentraining, Schienenherstellung und Beratung zum Umgang mit Hilfsmitteln durchgeführt.
Geriatrie (Altersheilkunde)
Ergotherapie im Bereich Geriatrie
Im Mittelpunkt der Geriatrie (Altersheilkunde) steht der alternde Mensch. Patienten dieser Altersgruppe leiden häufig unter komplexen Beeinträchtigungen ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit durch Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität).
Daher bestimmen ihre akuten oder chronischen Krankheitsbilder beziehungsweise die Krankheitsfolgen die ergotherapeutischen Maßnahmen. Diese werden auch durch Veränderungen im sozialen Umfeld (z.B. Verlust des Lebenspartners) und der Wohnsituation (z. B. Umzug in ein neues Wohn- und Lebensumfeld) beeinflusst. Altersbedingte physiologische Funktionseinschränkungen stören das gesundheitliche Gleichgewicht, jede zusätzliche Störung oder Erkrankung ist somit eine erhebliche physische, psychische und soziale Belastung. Die Ergotherapie in der Geriatrie stellt sich diesen Besonderheiten. Hierbei werden meistens auch (pflegende) Angehörige einbezogen, beraten und angeleitet.
Die Ergotherapie ist grundsätzlich klientenzentriert ausgerichtet ist. Für jeden einzelnen Patienten werden anhand der ärztlichen Diagnose und der ergotherapeutischen Befunderhebung (Anamnese) Wege der Behandlung und Beratung, auch zur Prävention (Intervention) verfolgt – immer mit dem Ziel größtmöglicher Selbstständigkeit und Lebensqualität.
Krankheitsbilder und Diagnosen
- neurologische Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, Parkinson, Multiple Sklerose)
- demenzielle Erkrankungen (z. B. Alzheimer, vaskuläre Demenz)
- Altersdepression
- degenerative und rheumatische Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems
- Zustand nach Unfallereignissen (z. B. Frakturen), infolge von Amputationen und anderen operativen Eingriffen (z. B. der Orthopädie)
Auch bei älteren Patienten kann die ergotherapeutische Behandlung einer drohenden oder weiteren Schädigung vorbeugen (Prävention). Selbst bei einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf kann sie alle Beteiligten unterstützen und den praktischen Umgang mit Beeinträchtigungen so fördern, dass sich insgesamt die Selbstständigkeit der Patienten, die Teilhabe am Leben und die Lebensqualität verbessert.
Therapieziele und Aufgaben
- Selbstständigkeitstraining (individuell an die Lebenssituation angepasst)
- Anleitung zur Selbsthilfe beim Essen und Trinken, Körperpflege und Bekleidung, Fortbewegung sowie Kommunikation für größtmögliche Unabhängigkeit
- Verbesserung und Erhalt der motorischfunktionellen Fähigkeiten für Mobilität und Geschicklichkeit
- Verbesserung und Erhalt von sensorischen Fähigkeiten
- Aktivierung kognitiver und neuropsychologischer Fähigkeiten, z. B. für bessere Orientierung und Aufmerksamkeit
- Beratung und Anleitung der Angehörigen bei der Alltagsbewältigung, der Pflege sowie Wohnraum- und Hilfsmittelanpassung
- Unterstützung und Erhalt der psychischen Stabilität im Grenzbereich zwischen Geriatrie und palliativer Versorgung gehören auch Erfahrungen mit schwerster Pflegebedürftigkeit, mit Sterben und Tod zum Berufsalltag der geriatrischen Ergotherapie.
Behandlungsansätze und Methoden
Anhand ausgewählter Techniken und lebenspraktischer Medien (z. B. Alltagsgegenständen) werden verloren gegangene Fähigkeiten neu erlernt oder geübt. Bedürfnisse und Wünsche werden deutlich. Teils können auch in Gruppen soziale Kompetenzen gefördert werden. Daneben bieten aktuelle Verfahren der Neuropsychologie spannende Möglichkeiten z. B. durch Hirnleistungstraining. So können geistige und emotionale Kompetenzen gefördert und unterstützt werden.
Tätigkeitsfelder
- Senioren- und Pflegeheime (auch Einrichtungen im „Betreuten Wohnen“)
- Tagesstätten (auch Mehrgenerationenhäuser)
- Fach- und Rehabilitationskliniken
- Praxen für Ergotherapie• Einrichtungen der Gerontopsychiatrie
- Einrichtungen der sozialen, medizinischen Rehabilitation
- sozialpsychiatrische Dienste
Psychiatrie
Ergotherapie im Bereich Psychiatrie
Die Psychiatrie und Psychosomatik ist heute – zusammen mit der Neurologie – einer der größten medizinisch-therapeutischen Fachbereiche, in dem die Ergotherapie sehr wirksam ihre speziellen Kompetenzen und Verfahren einbringen kann. Sie befasst sich hier mit Patienten aller Altersstufen und mit vielerlei psychiatrischen und psychosozialen Störungen, Beeinträchtigungen und zeitweiligen oder auch chronischen Erkrankungen.
Da die moderne psychiatrische Ergotherapie klientenzentriert ausgerichtet ist, sind die folgenden Erläuterungen stets beispielhaft und als Möglichkeit zu verstehen. Mit jedem einzelnen Patienten werden anhand der ärztlichen Diagnose und der ergotherapeutischen Befunderhebung Wege der Interventionen, d.h. Behandlung und Beratung sowie auch zur Prävention, vereinbart und verfolgt – immer mit dem Ziel größtmöglicher Selbstständigkeit, Teilhabe und Lebensqualität.
Krankheitsbilder und Diagnosen
Das große Spektrum der psychiatrischen Erkrankungen, Diagnosen und psychosozialen Störungen reicht von Angst- und Zwangsstörungen, Belastungs- und Anpassungsstörungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, affektiven Störungen wie Depressionen und Manien bis hin zu Psychosen sowie Suchterkrankungen u.a. Alkohol-, Drogen-, Medikamenten- und (Glücks-)Spielsucht, sowie Süchte der neuen Medien. In verschiedenen Lebensphasen der Patientinnen und Patienten können auch alterstypische Erkrankungen auftreten, u.a. können Entwicklungs- und Verhaltensstörungen mit Beginn in Kindheit und Jugend vorliegen, oder – häufig bei Menschen im höheren Lebensalter – demenzielle Syndrome und Mehrfacherkrankungen.
Eine ergotherapeutische Behandlung ist immer auch angezeigt, um einer drohenden oder weiteren Schädigung vorzubeugen (Prävention). In der Psychiatrie gelingt es oft, die Verar-beitung eines Krankheitsverlaufes oder einer Krisensituation zu unterstützen und so den Umgang mit einer Beeinträchtigung im Alltag zu verbessern.
Therapieziele, Methoden und Tätigkeitsfelder
- Ermittlung, Stabilisierung, Förderung und (Wieder-) Herstellung von
- psychischen Grundleistungsfunktionen (u. a. Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer)
- emotionalen Kompetenzen (u. a. psychische Stabilität, Gefühlsausdruck, Erlebnisfähigkeit)
- Introspektion und realitätsbezogener Selbst- und Fremdwahrnehmung und -einschätzung
- einem positiven Selbstbild, Selbstvertrauen und Ich-Stärke
- Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit sowie sozialen Kompetenzen
- kognitiven Funktionen (u.a. Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit)
- situationsgerechtem Verhalten sowie von arbeitsrelevanten Fähigkeiten (z. B. Pünktlichkeit, Flexibilität und Selbstorganisation)
- lebenspraktischen Fähigkeiten und Entwicklung von Strategien zur Selbstfürsorge, Selbstversorgung und Selbstständigkeit
So vielfältig wie die möglichen Ziele in der Therapie sind auch die ergotherapeutischen Methoden und Verfahren im Rahmen der Behandlung.
Kompetenzzentrierte Methode
Durch sachbezogene, alltagsorientierte Übungen sollen verloren gegangene oder nicht vorhandene Kompetenzen erworben werden. Dies kann u. a. durch die Nutzung lebenspraktischer, handwerklicher und/oder arbeitsbezogener Medien zur Übung bestimmter Tätigkeiten gefördert werden. Der Patient soll eine bessere Orientierung und Selbsteinschätzung (Introspektion) erlangen und lernen, einen Bezug zur Realität herzustellen. Die über diesen Behandlungsweg erreichten Erfolge helfen dann, Stabilität und Selbstvertrauen zu stärken.
Interaktionelle Methode
In diesem überwiegend prozessorientierten Gruppenangebot mit soziozentrierten, interaktionellen Übungen steht die Förderung von sozialen Kompetenzen und Beziehungsfähigkeiten, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit sowie situationsgerechtem Verhalten im Vordergrund.
Ausdruckszentrierte Methode
Den subjektbezogenen, ausdruckszentrierten Übungen liegen tiefenpsychologisch orientierte Konzepte zu Grunde. Der Patient soll sich Möglichkeiten erschließen, über kreativgestalterisches Tun und Handeln zur besseren Wahrnehmung von Erlebnisqualitäten zu finden, d. h. lernen, Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle insbesondere nonverbal, aber auch verbal zum Ausdruck zu bringen. Dabei steht der Gestaltungsprozess im Vordergrund als Weg zu besserem Selbstverständnis und Einblick in die darin begründeten persönlichen Reaktions- und Verhaltensweisen.
Kognitives/Hirnleistungstraining
Diese neuropsychologisch orientierte Behandlung nutzt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, die zeigen und nachweisen, wie kognitive Fähigkeiten, u. a. Konzentration und Merkfähigkeit, gefördert werden können.
Tätigkeitsfelder
- Akut-, Fach-, Kliniken für Psychiatrie und Psychosomatik
- Tageskliniken (häufig für Allgemeinpsychiatrie, Suchtmedizin, Gerontopsychiatrie, Neurologie)
- Rehabilitationskliniken und andere Einrichtungen der Rehabilitation (z. B. RPK)
- ergotherapeutische Ambulanzen (z.B. an Kliniken und ambulanten Rehabilitationszentren)
- psychotherapeutische Einrichtungen
- Praxen für Ergotherapie
- sozialpsychiatrische Dienste
- Integrationsämter und Integrationsfachdienste (z. B. IFD)
- Arbeitsdiagnostische und Berufstrainingszentren (z. B. ADZ, BTZ)
- Berufsförderungs- und Berufsbildungswerke (z. B. BFW, BBW)
- Jobcoaching
- Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)
- Eingliederungshilfe (z.B. Tagesstätten, Wohnbereiche)
Neurologie
Ergotherapie im Bereich Neurologie
Die Neurologie ist einer der größten medizinisch-therapeutischen Fachbereiche. Sie befasst sich mit Erkrankungen des Zentralnervensystems, also des Gehirns und des Rückenmarks, und mit Verletzungen des peripheren Nervensystems.
Patienten mit neurologischen Beeinträchtigungen erfahren vielfältige Einschränkungen ihrer Handlungsfähigkeit in allen Lebensbereichen. Um die Betroffenen zu größtmöglicher Selbstständigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe zu befähigen, bedient sich die Ergotherapie aktueller Erkenntnisse der Neurowissenschaften und anderer Bezugsdisziplinen zur Entwicklung differenzierter Testverfahren und effektiver Behandlungsmethoden.
Krankheitsbilder und Diagnosen
Schädigungen des Nervensystems sind bedingt durch akute Ereignisse, wie z. B. Schlaganfall, Schädel-Hirntrauma und Cerebralparesen, oder durch chronische neurologische Erkrankungen, beispielsweise M. Parkinson oder Multiple Sklerose (Encephalomyelitis disseminata). Sie können vielfältige Funktionseinschränkungen, wie Lähmungen, Sensibilitätsstörungen oder kognitive Beeinträchtigungen bewirken. Es stellt sich ein großes Spektrum von Symptomen dar, die in der ergotherapeutischen Diagnostik im Hinblick auf die Alltagsbewältigung analysiert und ganzheitlich behandelt werden. Gegebenenfalls geschieht dies in enger Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team.
Therapieziele und Aufgaben
Das Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen mit neurologischen Einschränkungen bei der Durchführung von für sie bedeutungsvollen Tätigkeiten in den Lebensbereichen Selbstversorgung, Beruf und Freizeit/Erholung zu stärken. Die Fähigkeiten und Einschränkungen von Patienten, wie auch die Möglichkeiten und Anforderungen ihrer Umwelt werden als System verstanden und in ihrer Wechselwirkung berücksichtigt.
Mögliche Therapieinhalte
- Wiederherstellung, Erhalt und Verbesserung funktioneller Bewegungen, Bewegungsmuster und Fertigkeiten (z. B. in den Bereichen Grob- und Feinmotorik, Gleichgewichtsfunktionen, Koordination, Tonusregulation, Körperwahrnehmung)
- Training von Alltagsfertigkeiten, z. B. im Hinblick auf die persönliche, häusliche und berufliche Selbstständigkeit
- Ausgleich und Minderung der Folgen von neuropsychologischen Einschränkungen, beispielsweise in den Bereichen Aufmerksamkeit, Handlungsplanung, Konzentration, Merkfähigkeit oder Gedächtnis sowie Entwicklung eines Störungsbewusstseins
- Auswahl und Training zweckmäßiger Kompensationsstrategien zur selbstständigen Alltagsbewältigung trotz vorhandener Einschränkungen
- Beratung, individuelle Anpassung, Herstellung und Erprobung geeigneter Hilfsmittel für die Selbstversorgung und eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe
- ergonomische Wohnraum-, Arbeitsplatz- und Lebensumfeldanpassung für eine größtmögliche, ressourcenorientierte Handlungsfähigkeit
- Schulung und Beratung von Patienten und Angehörigen bezüglich möglicher Strategien, technischer Unterstützungsmöglichkeiten und sozialer Hilfen zur Integration ins persönliche Umfeld und zur weitgehend eigenverantwortlichen Alltagsbewältigung
Behandlungsansätze und Methoden
Der ergotherapeutischen Behandlung geht eine umfassende ergotherpeutische Diagnostik voraus, die die für den Patienten bedeutungsvollen Handlungsprobleme und deren Stellenwert für die selbstständige Alltagsbewältigung und Teilhabe erhebt. Entsprechend der vielfältigen Krankheitsbilder und Symptomkomplexe kommen verschiedene spezifische Messinstrumente und Behandlungskonzepte zum Einsatz. Die gemeinsame therapeutische Arbeit setzt dann direkt an Alltagsaktivitäten an.
In vielen Fällen müssen hierfür zunächst einzelne Körperfunktionen optimiert und in komplexere Aktivitäten integriert werden, in der Regel werden Alltagshandlungen jedoch selbst zum Therapiemedium. Die CIMT-Therapie (Constraint-Induced-Movement-Therapie) und die Spiegeltherapie richten sich z. B. gezielt darauf, die Arm- und Handfunktion (z. B. nach einem Schlaganfall) zu verbessern. Auch die Methoden nach Bobath, Perfetti oder Affolter bieten Interventionsansätze zur Behandlung von Lähmungen, Sensibilitätsstörungen und neuropsychologischen Beeinträchtigungen. Der konsequente Bezug zur individuell bedeutsamen Handlung unter den individuellen Umständen der Klienten charakterisiert dabei die ergotherapeutische Behandlung.
Tätigkeitsfelder
- Akutkliniken (z. B. Stroke-Units) für Schlaganfallpatienten
- Einrichtungen der stationären Rehabilitation
- teilstationäre Einrichtungen (z. B. Tagesklinken)
- Ergotherapeutische Ambulanzen (z. B. an Kliniken, in ambulanten Rehabilitationszentren und Praxen für Ergotherapie)
- Langzeiteinrichtungen (z. B. Wohnheime)
- Einrichtungen der Berufsförderungswerke und Umschulungszentren
- berufsbegleitende Dienste
- Konzeption und Begleitung von Präventionsprojekten und gesundheitsfördernden Maßnahmen
Diese Aufzählungen sind nicht abschließend. Durch den alltags- und handlungsorientierten Ansatz der Ergotherapie kommen auch weitere Angebote und Tätigkeitsfelder zum Einsatz.
Hirnleistungstraining (HLT)
Neuropsychologisches Training
Ein ergotherapeutisches Hirnleistungstraining, bzw. eine neuropsychologisch orientierte ergotherapeutische Behandlung, dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der neuropsychologischen Hirnfunktionen, insbesondere der kognitiven Störungen und der daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen (z. B. Einschränkungen in der Selbstversorgung, der Alltagsbewältigung, der Kognition, im Verhalten).
Mittels spezieller Programme in Papier- und Bleistift Situationen und Therapiesoftware am Computer, individuell zugeschnittener Angebote mit Realitäts- und Biografiebezug auf der Handlungsebene werden kognitive Funktionen trainiert. Das sind zum Beispiel:
- Aufmerksamkeit, Vigilanz (Zustand andauernder Aufmerksamkeit bei eintöniger Reizfrequenz, wie z. B. fahren auf der Autobahn), Reaktionsfähigkeit
- Konzentration, Ausdauer und Arbeitstempo
- Merkfähigkeit und Gedächtnis
- logische Handlungsfähigkeit und Problemlösung (einschl. der Praxie und serieller Leistungen)
- Orientierung zu Raum, Zeit, Ort und Personen
- sprachlogisches und numerologisches Verständnis (z. B. Wortfindung, rechnen)
- visuelle und auditive Wahrnehmung (z. B. bei Neglect, Gesichtsfeldeinschränkungen, …)
Außerdem führen wir ein arbeitstherapeutisches Training zur Verbesserung des Lernverhaltens und der Grundarbeitsfähigkeiten durch.
Orthopädie
Im Mittelpunkt der Ergotherapie in der Orthopädie stehen Klienten jeder Altersgruppe, die aufgrund von angeborenen, durch Unfälle verursachten oder durch chronische Erkrankungen hervorgerufenen Funktionsstörungen im Stütz- und Bewegungsapparat in ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit beeinträchtigt sind. Bei ergotherapeutischen Behandlungen in der Kinderorthopädie z.B. geht es auch um die Prävention (Vorbeugung) von Spätfolgen, bei Erwachsenen besteht oft das Ziel darin, die Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen, z. B. im Bereich der Handrehabilitation.
Da die Ergotherapie grundsätzlich klientenzentriert ausgerichtet ist (hier z. B. Erhebung der beruflichen Vorgeschichte), sind die folgenden Erläuterungen immer nur Beispiele. Für jeden einzelnen Patienten werden anhand der ärztlichen Diagnose und der ergotherapeutischen Anamnese (Befunderhebung) Wege der Intervention (Behandlung und Beratung, auch zur Prävention) verfolgt – immer mit dem Ziel größtmöglicher Selbstständigkeit und Lebensqualität.
In jedem Fall sind die individuellen Maßnahmen darauf ausgerichtet, die Handlungsfähigkeit zu fördern und eventuell notwendige Hilfsmittel anzubieten, einzusetzen und Kompensationsstrategien zu erlernen. Dem großen Spektrum der Funktionsstörungenstehen viele und vielseitige Behandlungsmöglichkeiten gegenüber.
Krankheitsbilder und Diagnosen
- Funktionsstörungen durch Verletzungen der Knochen, Muskeln, Sehnen und Nerven (vor allem am Rumpf und an den oberen Extremitäten)
- Krebserkrankungen (z. B. Tumore der Knochen, Muskeln oder Nerven)
- Bewegungseinschränkungen nach Amputationen
- entzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen (z.B. Rheuma, rheumatoide Arthritis, Arthrose)
- Angeborene Fehlbildungen (z. B. des Rumpfes und der oberen Extremitäten)
- Beeinträchtigungen infolge von Verbrennungen
- Erkrankungen der Wirbelsäule
Therapieziele und Aufgaben
Ausgehend von den individuellen Funktionsstörungen zielt die Förderung auf die Wiedergewinnung bzw. den Erhalt physiologischer, funktioneller Bewegungen, Bewegungsmuster und Fertigkeiten (z. B. in den Bereichen Koordination, Grob- und Feinmotorik, sensorische Wahrnehmung). Die Ergotherapie bietet spezielle Trainingsverfahren von bedeutungsvollen Handlungen, immer im Hinblick auf die persönliche, häusliche und berufliche Selbstständigkeit.
Behandlungsansätze und Methoden
- Übungen zur Beweglichkeit, Muskelkraft, Ausdauer und Koordination
- Belastungserprobung
- Beratung und Training zum Gelenkschutz
- Training mit Prothesen und anderen Hilfsmitteln
- Beratung, individuelle Anpassung und Herstellung geeigneter Hilfsmittel und deren Erprobung (z. B. spezielle Finger-, Hand- und Armschienen)
- Begleitung und Beratung in Bezug auf Probleme bei der Umsetzung erlernter Strategien inalltäglichen Anforderungssituationen (auch für Angehörige, Berufskollegen, Pflegedienst)
- Beratung in Fragen der räumlichen und sozialen Umweltfaktoren
- Kompensationstraining (z. B. Erlernen neuer Bewältigungsstrategien der Alltagsprobleme)
Tätigkeitsfelder
- ergotherapeutische Ambulanzen (z. B. an Kliniken, in ambulanten Rehabilitationszentren und Praxen für Ergotherapie)
- Fach- und Rehabilitationskliniken und andere Einrichtungen der Rehabilitation (speziell der Orthopädie)
- teilstationäre Einrichtungen (z. B. Tagesklinken)• Einrichtungen der Frührehabilitation und Pädiatrie
- Senioren- und Pflegeheime (auch Einrichtungen im „Betreuten Wohnen“)
- Unfallkrankenhäuser
- Tagesstätten (auch Mehrgenerationenhäuser)
- Einrichtungen der sozialen, medizinischen Rehabilitation
- sozialpsychiatrische Dienste (auch allgemeine Krisendienste)
- Berufsbegleitende Dienste und Einrichtungen der Berufsförderungswerke und Umschulungszentren
Zusatzleistungen
K-Taping
Sie haben Rückenschmerzen aufgrund einer Verspannung im Lendenwirbelbereich?
Wir wenden die original K-Taping-Therapie an, unsere Therapeuten/innen sind zertifizierte K-Taping-Therapeuten. Mit K-Taping sind unglaubliche Ergebnisse möglich, vor allem eine Schmerzlinderung in der ersten Stunde bei muskulären Problemen wie Rückenschmerzen durch Verspannung.
Die Anwendungsbereiche sind sehr weit gefächert
Hier einige Beispiele aus dem Bereich der Ergotherapie:
Muskelfaserriss, Schulterinstabilität, Tinnitus, Migräne, Schleudertrauma, Atemunterstützung, LWS-Syndrom, Fazialisparese, Carpaltunnelsyndrom, Rhizarthrose, Aufrichtung Finger/ Hand, Fingerkontusion, Handgelenksstabilisation, Arthrose Knie, Menstrutationsbeschwerden, Obstipation, Bauchspirale, Reizdarmsyndrom, Rippenfrakturen-/Prellung, RotationArm/Bein, Narben
Weitere Therapien sind:
- Nervenanlagen
- Lymphanlagen
- Cross-Taping Therapie
Fragen Sie gezielt nach dieser Therapie!
Behandlungen sind selbsverständlich auch ohne Rezept schon ab 15 € möglich! Als Selbstzahler haben sie natürlich Zugang zu allen Behandlungsmöglichkeiten in unserer Praxis. Und wann immer K-Taping die laufende Therapie sinnvoll unterstützt, wenden wir sie selbstverständlich auch an.
Fit für die Schule 1+2
Fit für die Schule 1
ist ein schulvorbereitendes Kompetenztraining für Eltern mit Kindern von 4- 7 Jahren.
Der Kurs findet fortlaufend statt. Er umfasst einen Termin von ca. 1,5 Std.
Fit für die Schule 2
ist ein Kompetenztraining für Kinder im Vorschulalter, die die Vorläuferfähigkeiten fürs Rechnen und Schreiben, Lesen stärken möchten.
Der Kurs findet fortlaufend statt. Er umfasst 10 wöchentliche Termine a 45 Minuten.
Konzentrationstraining
Das Attentioner-Aufmerksamkeitstraining (engl. Attention = Aufmerksamkeit) ist ein neuropsychologisches Gruppentraining für Kinder und Jugendliche
- mit Aufmerksamkeitsstörungen AD(H)S
- mit und ohne Störung des Sozialverhaltens
Es eignet sich für Kinder ab der 2. Schulklasse und wird in Kleingruppen mit 4-6 Kindern durchgeführt.
Das Training findet fortlaufend mit Ausnahme der Ferien statt. Es umfasst 18 wöchentliche Sitzungen à 45 Minuten.
Elterntraining (Familienergo)
Das Training ist speziell darauf abgestimmt, Eltern bei der Förderung ihres Kindes im Alltag zu unterstützen.
Die Kurse finden fortlaufend statt. Sie umfassen 8 Termine zu jeweils 1,5 Stunden.
Diese Kurse finden fortlaufend statt. Sie umfassen Termine zu jeweils 1,5 Stunden.
Entspannungskurs nach Jacobsen
Bei der progressiven Muskelentspannung nach Edmund Jacobson handelt es sich um ein Entspannungsverfahren. Durch willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen soll ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden. Einzelne Muskelpartien werden in einer bestimmten Reihenfolge zunächst kurz angespannt und dann gelöst. Die Konzentration wird auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung gerichtet und auf die Empfindungen, die mit diesen unterschiedlichen Zuständen einhergehen. Ziel des Verfahrens ist eine Senkung der Muskelspannung unter das normale Niveau aufgrund einer verbesserten Körperwahrnehmung. Mit der Zeit lernen Sie muskuläre Entspannung herbeizuführen, wann immer Sie dies brauchen. Zusätzlich werden weitere Zeichen körperlicher Unruhe und Erregung, wie beispielsweise Herzklopfen, Schwitzen oder Zittern reduziert. Darüber hinaus können Muskelverspannungen aufgespürt und gelockert und damit Schmerzzustände verringert werden.
Mit der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson lassen sich bei Bluthochdruck, Kopfschmerzen, chronischen Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Angststörungen und Stress gute Erfolge erzielen. Die Fähigkeit zu völliger Entspannung tut auch Ihrer Seele gut.
Erreichbarkeit
Ergopraxis Marx |
+49 (0)2226 923 10 |
+49 (0)2226 923 18 |
Kontaktformular |
Öffnungszeiten
Garantierte Telefonzeiten: Absagen außerhalb unserer Telefonzeiten sprechen Sie uns bitte mit Angabe einer Begründung auf den Anrufbeantworter. Terminabsagen sind nur bis zu 24 Stunden vorher unentgeltlich möglich. Therapiezeiten: |
Bewertungen
Testimonials
Fra M. im April 2023
Als ich bei Frau Marx anfing ins Coaching zu gehen, suchte ich Hilfe. Ich fühlte eine unglaubliche Schwere und ich wollte sie „weg haben“. Jemand sollte sie „weg machen“. Was ich damals nicht wusste war, dass nur ich selbst das tun kann. Und genau da setzt Frau Marx an ...